Diese Alternativen gegenüberzustellen, ist – wenn man der Braunschweiger Zeitung und unseren Politikern glaubt – gar nicht erlaubt. Es ist, wenn man der CDU-Kreisvorsitzenden Heidemarie Mundlos glaubt, ein „unseriöses und falsches Spiel“, weil man damit den Menschen vortäusche, die Investitionen ins Stadion würden den Menschen an anderer Stelle weggenommen (Braunschweiger Zeitung vom 11. Januar 2011).
Natürlich ist es erlaubt. Jeden Euro kann man nur einmal ausgeben. Deswegen wird das Geld an anderer Stelle fehlen.
Oberbürgermeister Gert Hoffmann sieht die Sache schon etwas klarer als seine Parteikollegin. Auf die Frage, ob der Ausbau zulasten anderer Investitionen gehe, sagt er in der Braunschweiger Zeitung vom 20. Januar 2011:
„Es gibt immer Wünsche, die unerfüllt bleiben. Klar ist, dass etwa Bildungswesen und Kinderbetreuung nicht leiden. Nichts wird wegen des Stadionausbaus vernachlässigt.“
Tatsächlich war es aber in der Vergangenheit so, dass Bildungswesen und Kinderbetreuung permanent unter den knappen Finanzemitteln der Stadt gelitten haben. So hat der Rat im Februar 2010 „die Einsparung von 350.000 Euro durch Streckung der Einrichtung von Plätzen für Kinder unter drei Jahren“ beschlossen. Im gleichen Ratsbeschluss wurden zahlreiche Anträge zur Ausweitung von Betreungszeiten und zur Schulkindbetreuung behandelt. Weniger als der Hälfte dieser Anträge haben unsere Politiker stattgegeben. Am Ende des Ratsbeschlusses heißt es:
„Weitere Anträge können, bedingt durch fehlende Haushaltsmittel, nicht zur Umsetzung vorgeschlagen werden.“
Das werden wir dieses Jahr nicht hören, denn dieses Jahr ist Wahljahr – im Herbst wird der Rat neu gewählt. Da geht beides. Und das ist das, was ich für unseriös halte. Denn nächstes Jahr, da werden uns weitere 14,5 Millionen fehlen. Dann wird wieder gespart werden müssen, zum Beispiel bei der Kinderbetreuung.